Am Freitagnachmittag (06.08.21) fand die vierte und diesjährig letzte BayernTourNatur-Exkursion in der Gemeinde Missen-Wilhams statt. Begleitet von der Landschaftspflegetruppe Missen, führte Kathrin Schratt rund 20 Moorinteressierte zum hochgelegenen Tuffenmoos im Ortsteil Wiederhofen und erklärte, weshalb unsere Moore große Aufmerksamkeit verdient haben. Nach dem Ende der letzten Eiszeit entstanden, speichern Moore seither große Mengen an Kohlenstoff und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Daneben wirken sie wie riesige Schwämme in der Landschaft (Hochwasserschutz) und dienen zahlreichen spezialisieren Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum (Artenschutz). Da Bereiche des Tuffenmooses im 20. Jahrhundert abgetorft wurden und folglich im Wasserhaushalt durch Entwässerungsgräben gestört waren, hat der Landschaftspflegeverband das Moor 2011 renaturiert. Peter Jäck, langjähriger Landschaftspfleger und Landwirt aus Missen, berichtete aus erster Hand, wie die Gräben mittels Bagger, holzarmierten Torfdämmen und viel Muskelkraft verschlossen wurden. Heute, nach 10 Jahren, hat sich das Moor hervorragend entwickelt, was am Torfmooswuchs gut erkennbar ist. Neben den Hintergründen und Details zur Landschaftspflege erfuhren die Teilnehmer, welche einzigartigen Strategien die Pflanzen und Tiere im Moor gefunden haben, um hier zu überleben: Beispielsweise holt sich der fleischfressende Sonnentau seine lebensnotwendigen Nährstoffe über den Fang von Insekten. Ein herzliches Dankeschön an die Gemeinde Missen-Wilhams und an unsere Landschaftspfleger für die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre.
Am 01.08. konnte trotz des regnerischen Wetters die Exkursion zur Traufbergalpe stattfinden. Zahlreiche wetterfeste Interessierte kamen zur Spielmannsau, um von Wanderleiterin Gerda Kleinheinz geführt durch den Traufbachtobel zu den Weideflächen der Traufbergalpe zu wandern. Leonie Schaefer erläuterte die naturkundlichen Besonderheiten des artenreichen Gebietes und den Einsatz der Landschaftspflege. Franz Hage, Vorsitzender des Alpwirtschaftlichen Vereins, ergänzte die alpwirtschaftlichen Zusammenhänge und Richard Math, Vorsitzender der Rechtler Oberstdorf und Grundeigentümer, stellte die Bewirtschaftung der Flächen vor. Wer sich vom Wetterbericht nicht hat abschrecken lassen wurde zudem mit einem Blick auf die Wasserfälle am Talende und einer gemütlichen Einkehr an der Traufbergalpe belohnt. Herzlichen Dank an Familie Finkel für die nette Bewirtung und Busunternehmen Brutscher für den passgenauen Transport.
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November 2024
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