Und genau dieses Interesse führte eine Studentengruppe der Universität Kiel, sowie weitere Freiwillige von Oberjoch hinauf zu den artenreichen Bergweiden der Alpe Wiedhag. Während des Aufstiegs erfuhren die Exkursionsteilnehmer, warum es so wichtig ist, die Alpwirtschaft bei der Freihaltung von Weideflächen zu unterstützen. „Die Alpwirtschaft ist für den Erhalt der Artenvielfalt von enormer Bedeutung“ weiß Kathrin Schratt (Geoökologin beim Landschaftspflegeverband Oberallgäu–Kempten e. V.). „Für den Großteil heimischer Tier- und Pflanzenarten sind extensiv bewirtschaftete Wiesen und Weiden unentbehrlich. Derartige Offenflächen sind in Europa historisch entstanden. Einst durch große Pflanzenfresser oder Lawinen geschaffen, wurden Lichtungen und Wiesen später durch den Menschen gefördert.“ Die von der Alpwirtschaft genutzten Weiden gehören mit zu den artenreichsten Flächen in unserer Landschaft. Doch auch die Alpwirtschaft hat es heut zu tage nicht leicht und auf vielen Alpen kämpfen Älpler gegen Verbuschung und somit gegen den Verlust offener Flächen, auf die so viele Arten angewiesen sind. Hier betritt nun der Landschaftspflegeverband das Spielfeld und unterstützt Älpler bei der Entbuschung und der nachhaltigen Freihaltung der Flächen – und das am Samstag mit der Hilfe fleißig anpackender Freiwilliger.
Dass eine dauerhafte Offenhaltung der Flächen ein passendes Weideregime und dauerhafte Nacharbeit erfordert, erfuhren die Exkursionsteilnehmer am eigenen Leib und schnitten einige Stunden lang fleißig wieder aufkommende Fichten und Latschen um. Ein durchaus gelungener Tag und ein Paradebeispiel für die Zusammenarbeit von Naturschutz und Alpwirtschaft zum Erhalt der Artenvielfalt und der Sicherung hochwertiger Alpflächen als Futtergrundlage für das Vieh. "Landschaftspflege zum Mitmachen" vom 01. September 2023, mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung. |
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