Zahlreiche Landwirte mähen ihre Streuwiesen noch und tragen damit zum Erhalt dieser Vielfalt bei. Jedoch sind auch einige dieser Extensivflächen im Zuge des Strukturwandels in der Landwirtschaft brachgefallen. Damit lichtbedürftige und konkurrenzschwache Offenlandarten bestehen können, greift hier der Landschaftspflegeverband ein.
Dass die Pflege und Wiederherstellung der nassen Wiesen viel Fingerspitzengefühl erfordert, ließ Vorstandsmitglied Toni Weiler durchblicken. Er erzählte, wie Landwirte im Rahmen der Landschaftspflege die verbrachten Streuwiesen entbuschen und vorwiegend händisch mähen. Durch die Entbuschung und die Wiederaufnahme der Mahd lassen sich die Flächen als Lebensraum für viele gefährdete Arten erhalten und zugleich öffnet sich der Blick in die Landschaft. Im Anschluss der Wanderung zeigte Familie Hansbauer aus Kornau, wo die kräuterreiche Streue im Stall zum Einsatz kommt. Sie selbst besitzen ca. 1,5 Hektar artenreiche Streuwiesen, die sie seit vielen Generationen bewirtschaften. Die Streue hat den Vorteil, dass sie kostengünstig sowie pestizidfrei ist und mit ihren vielen Kräutern gerne als mineralstoffreiches "Zusatzfutter" von den Rindern gefressen wird.
Richard Math, 1. Vorsitzender der Rechtler Oberstdorf, merkte an, dass er die Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband sehr schätze und sehr zufrieden mit der Entwicklung der Alpflächen sei. Seit 2019 pflegt der Landschaftspflegeverband mit den Rechtlern Oberstdorf und Landwirten rund 10 Hektar wertvollste Alpflächen, die durch aufkommende Gehölze gefährdet wurden. Heute fühlen sich auf diesen Flächen wieder die Rotflüglige Schnarrschrecke und andere wärmeliebende Arten wohl.
Unser Dank gilt Herr Zimmer von Allgäu.tv und Frau Lorenz-Munkler für die Berichterstattung: "Das ist super investiertes Geld", 10.10.2020, mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung Den Bericht von allgäu.tv "Lebensraum schaffen für die Rotflüglige Schnarrschrecke - Landschaftspflege im Oytal" (29.09.02020) finden Sie hier (ab Minute 16:34): |
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