Kathrin Schratt vom LPV erklärte, dass im Laufe der Erdgeschichte die Adelegg sowie die Nordwestflanke des Rauhensteins von den Eismassen der letzten Kaltzeiten verschont lieb, weshalb die Böden hier ein höheres Alter aufwiesen. Die somit tiefgründig verwitterten Böden seien verantwortlich für das Vorkommen des gelbblühenden Besenginsters. Die Gratlage des Höhenzuges, der sogenannte Rauhenstein, setzt sich wiederrum aus dem Konglomeratgestein Nagelfuh zusammen, welcher wohl in einer der Eiszeiten dort abgelagert wurde.
Die geologischen Gegebenheiten aber auch die landwirtschaftliche Nutzung erklären die vielfältigen Lebensräume der Bergkuppe: auf den anstehenden Nagelfluhfelsen gedeihen Frühlingsenzian, Thymian und Frühlings-Fingerkraut, in den Felsritzen fühlt sich der Braunstielige Streifenfarn wohl und auf den südexponierten Wiesen tummeln sich Flockenblumen und Knabenkräuter. Traditionell wurde der Höhenzug beweidet. Als vor einigen Jahren das Vieh fernblieb, kamen vermehrt Sträucher und junge Fichten auf, die für eine zunehmende Beschattung der wertvollen Fels- und Trockenstandorte sorgten.Vor 2 Jahren wurde deshalb in Kooperation mit der Gemeinde, dem Grundeigentümer und dem LPV OA-KE die Gratlage entbuscht und seither gemäht, um den licht- und wärmeliebenden Offenlandarten wieder Raum zu bieten. Das Ergebnis konnten die TeilnehmerInnen aus nächster Nähe bewundert: Neben zahlreichen Pflanzen zeigten sich Heupferdweibchen sowie eine große Zahl an Schmetterlingen, wie dem Schornsteinfeger. Deutlich wurde dabei, dass Artenvielfalt und Nutzung eng gekoppelt sind und Naturschutz nur mit unseren Landwirten funktioniert. Comments are closed.
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