Auf dem Dienersberg hatte sich nach der letzten Eiszeit in einem Toteisloch ein großes Hochmoor gebildet. Der Bau des Moorbades vor über 100 Jahren, stellenweise Torfabbau, sowie der Bau von Wegen griffen in die natürliche Entwicklung des Moores ein. Der Landschaftspflegeverband begann im Jahr 2010 zusammen mit ortsansässigen Landwirten unter Stefan Pscherers Planung mit den Renaturierungsarbeiten. Zugewachsene Moorbereiche wurden entbuscht, Gräben mit holzarmierten Torfdämmen angestaut und die Flächen seither differenziert gemäht. „Oft entwässerte man Flächen zur einfacheren Bewirtschaftung. Wir haben das Gegenteil gemacht, das war schon ein Umstellungsprozess in den Köpfen," berichtet Bauernverbandsobmann, Gemeinderat und Landschaftspfleger Max Hornik. Die Pflege zeigt Wirkung. Der Wasserpegel ist hoch, Torfmoose wachsen - das Moor lebt damit wieder auf und bildet Torf, was eine wichtige CO₂-Senke darstellt. Zahlreiche Artvorkommen werden durch die Pflege erhalten, so zum Beispiel auch der gefährdete Hochmoor-Perlmuttfalter, der für seine Raupen die Moosbeere benötigt, wie Biologin Leonie Schaefer erläuterte. Zudem erhält der unermüdliche Einsatz der Landschaftspfleger das einzigartige Landschaftsbild dieser Moorkulisse, die so ortsnah ein beliebtes Erholungsziel ist. Auf die naturkundlichen Besonderheiten weist auch der neu errichtete Naturlehrpfad entlang des Hermann-Schallhammer-Weges hin.
Armin Weitenauer, Vorsitzender des Fischereiverein Oberstdorfes erklärte, wie der Weiher entstanden ist und bewirtschaftet wird und zog aus Reusen einige Edelkrebse zum Vorschein. Der gefährdete Krebs war in vielen Gewässern Bayerns ausgestorben. Im Moorweiher geht es dem zum Arterhalt hier angesiedelten Krustentier hervorragend. Abschließend empfing das Moorbad die Exkursionsteilnehmer zur Einkehr. Bei dem ungewöhnlich warmen Herbst läuft tatsächlich noch der Badebetrieb. Umso mehr Grund zu Zeiten des Klimawandels unsere Moore zu schützen. Der Erhalt des Moores am Dienersberg ist nur möglich dank der vielen helfenden Hände aus dem Kreis der Oberstdorfer Bauernschaft, der Landschaftspflege-Fördermittel des Freistaats Bayern sowie der Kofinanzierung durch die Marktgemeinde Oberstdorf. Die nördliche Teilfläche wird in der Zwischenzeit über das Vertragsnaturschutzprogramm bewirtschaftet. Für die langfristige Offenhaltung solcher Flächen ist die Landwirtschaft essenziell. Anton Weiler, Landschaftspfleger, Gemeinderat und Vorstand des Landschaftspflegeverbandes, betont: „Die Artenvielfalt auf den Wiesen - das ist Heimat. Das wollen wir erhalten." "Moorweiher wird in alten Zustand versetzt" vom 17. Oktober 2023, mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung. "Wertvolle Landschaft - Exkursion rund um den Oberstdorfer Moorweiher" vom 04. November 2023, mit freundlicher Genehmigung des Kreisboten. "Pflege zeigt Wirkung" vom 17. November 2023, mit freundlicher Genehmigung des Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt Comments are closed.
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