Mitgliederversammlung 2024
wurden Projekte in einem Gesamtvolumen von 950.000 € beschlossen. Ein besonderer Dank geht an Dr. Sabine Rödel, Maximilian Hillmeier und Ethelbert Babl für die Präsentation des Lebensraumkonzepts "Unser Bad Hindelang 2030", das unter anderem eine Tourismusstrategie zu Besucherlenkung und Mobilität beinhaltet. Die Geschäftsstelle freut sich auf ein projektreiches Jahr 2024 und dankt den Mitgliedern für ihr zahlreiches Erscheinen zur Versammlung und die gute Zusammenarbeit.
Um diesem Prozess entgegen zu wirken, hat der Landschaftspflegeverband Oberallgäu–Kempten e. V. in einem neuen Projekt nun begonnen, auf 1,26 ha die zum Großteil aufgeforsteten Fichten zu entfernen, um den noch vorkommenden Restbereichen mit Pfeifengrasstreuwiesen die Chance zur Wiederausbreitung zu geben. Durch die Wiederherstellung dieser wertvollen Biotopflächen wird der Lebensraum zahlreicher im Moosrauft noch vorkommender gefährdeter Arten wieder ausgeweitet und besser vernetzt.
An dieser Stelle dankt der Landschaftspflegeverband nochmals besonders den Grundeigentümern und der Forstbehörde für die gute Zusammenarbeit. Ein herzliches Dankeschön an die Allgäuer Zeitung für die Berichterstattung: Erhalt einer einzigartigen Kulturlandschaft vom 14.03.2024 (mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung).
Damit auch künftig andere Kulissen renaturiert werden können, braucht es motivierte und engagierte Landwirte, das betonte auch Leonie Schaefer vom Landschaftspflegeverband. Walter Siegel zeigte auf, welche bürokratischen Hürden inzwischen von landwirtschaftlichen Betrieben gemeistert werden müssen und zeigt sich besorgt, dass mit der Digitalisierung viele kleine Betriebe verschwinden könnten. Neben konstruktiven Vorschlägen und hochwertigen Diskussionen wurde deutlich, dass Naturschutz und Landschaftspflege nur mit Landwirten realisiert werden kann.
Auf Exkursion durch den reichhaltig strukturierten Moorkomplex des Batzhainzen/Hühnermooses, welcher sich auf dem Sattel zwischen Kranzegg und Wertach in die Landschaft schmiegt, konnten die zahlreichen TeilnehmerInnen die Unterschiedlichen Funktionen von Mooren hautnah erleben. Vom Lebensraum für besonders geschützte Glazialreliktarten über die Wichtigkeit als Kohlenstoffdioxidspeicher, den regionalen Hochwasserschutz und nicht zuletzt als einzigartiges Landschaftselement mit Erholungsfaktor für Groß und Klein zeigte sich das herbstliche Moor bei strahlendem Sonnenschein von seiner besten Seite.
Im Rahmen des Großprojektes sollen nun 12 Moorkulissen von Altusried bis Oberstdorf renatuiert werden, um ebendiese Funktionen nicht zu verlieren, bzw. wiederzuerlangen. Zusammen mit bereits renaturierten oder intakten Oberallgäuer Mooren soll dieser, auch als „Moortreppe“ bezeichnete Verbund (Moorkundler Alfred Ringler), Tier- und Pflanzenarten ermöglichen, in Zeiten des Klimawandels in höhere, kühlere Lagen auszuweichen. „Wir brauchen den Landschaftspflegeverband für den Moorschutz, wie auch den Naturpark Nagelfluh, die Bayerischen Staatsforsten, die Naturschutzverbände und die untere Naturschutzbehörde, die einen bayernweiten Schwerpunkt im Vertragsnaturschutzprogramm in den Streuwiesen umsetzt. Das Moorverbund-Projekt ist ein wichtiger Schritt für die Region – hier passiert Großes“ so Landrätin Baier-Müller. Vielen herzlichen Dank an Christoph Scheule vom BR für die Berichterstattung. Den Audibeitrag vom 16.10.2023 des BR finden Sie hier: br_beitrag_startveranstaltung.mp3 (mit freundlicher Genehmigung des BR)
Neben der handarbeitsintensiven Landschaftspflege sind seit 2 Jahren auch eine Ziegenherde fleißig damit beschäftigt, die aufkommenden Gehölze im Zaun zu halten. Die Hintergründe zum Projekt, weshalb die Offenhaltung der Weidefläche so wichtig für den Artenschutz ist, wurde in einem Beitrag des Bayerischen Rundfunks zusammengefasst.
Ein herzliches Dankeschön an Katharina Reichart vom BR für die Berichterstattung. Den Beitrag "Gunzesrieder Tal: Mit Ziegen gegen das Artensterben" (01.10.2023) finden Sie unter: https://www.br.de/nachrichten/bayern/gunzesrieder-tal-mit-ziegen-gegen-das-artensterben,TrQ5ZyY
Auf dem Dienersberg hatte sich nach der letzten Eiszeit in einem Toteisloch ein großes Hochmoor gebildet. Der Bau des Moorbades vor über 100 Jahren, stellenweise Torfabbau, sowie der Bau von Wegen griffen in die natürliche Entwicklung des Moores ein. Der Landschaftspflegeverband begann im Jahr 2010 zusammen mit ortsansässigen Landwirten unter Stefan Pscherers Planung mit den Renaturierungsarbeiten. Zugewachsene Moorbereiche wurden entbuscht, Gräben mit holzarmierten Torfdämmen angestaut und die Flächen seither differenziert gemäht. „Oft entwässerte man Flächen zur einfacheren Bewirtschaftung. Wir haben das Gegenteil gemacht, das war schon ein Umstellungsprozess in den Köpfen," berichtet Bauernverbandsobmann, Gemeinderat und Landschaftspfleger Max Hornik. Die Pflege zeigt Wirkung. Der Wasserpegel ist hoch, Torfmoose wachsen - das Moor lebt damit wieder auf und bildet Torf, was eine wichtige CO₂-Senke darstellt. Zahlreiche Artvorkommen werden durch die Pflege erhalten, so zum Beispiel auch der gefährdete Hochmoor-Perlmuttfalter, der für seine Raupen die Moosbeere benötigt, wie Biologin Leonie Schaefer erläuterte. Zudem erhält der unermüdliche Einsatz der Landschaftspfleger das einzigartige Landschaftsbild dieser Moorkulisse, die so ortsnah ein beliebtes Erholungsziel ist. Auf die naturkundlichen Besonderheiten weist auch der neu errichtete Naturlehrpfad entlang des Hermann-Schallhammer-Weges hin.
Armin Weitenauer, Vorsitzender des Fischereiverein Oberstdorfes erklärte, wie der Weiher entstanden ist und bewirtschaftet wird und zog aus Reusen einige Edelkrebse zum Vorschein. Der gefährdete Krebs war in vielen Gewässern Bayerns ausgestorben. Im Moorweiher geht es dem zum Arterhalt hier angesiedelten Krustentier hervorragend. Abschließend empfing das Moorbad die Exkursionsteilnehmer zur Einkehr. Bei dem ungewöhnlich warmen Herbst läuft tatsächlich noch der Badebetrieb. Umso mehr Grund zu Zeiten des Klimawandels unsere Moore zu schützen. Der Erhalt des Moores am Dienersberg ist nur möglich dank der vielen helfenden Hände aus dem Kreis der Oberstdorfer Bauernschaft, der Landschaftspflege-Fördermittel des Freistaats Bayern sowie der Kofinanzierung durch die Marktgemeinde Oberstdorf. Die nördliche Teilfläche wird in der Zwischenzeit über das Vertragsnaturschutzprogramm bewirtschaftet. Für die langfristige Offenhaltung solcher Flächen ist die Landwirtschaft essenziell. Anton Weiler, Landschaftspfleger, Gemeinderat und Vorstand des Landschaftspflegeverbandes, betont: „Die Artenvielfalt auf den Wiesen - das ist Heimat. Das wollen wir erhalten." "Moorweiher wird in alten Zustand versetzt" vom 17. Oktober 2023, mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung. "Wertvolle Landschaft - Exkursion rund um den Oberstdorfer Moorweiher" vom 04. November 2023, mit freundlicher Genehmigung des Kreisboten. "Pflege zeigt Wirkung" vom 17. November 2023, mit freundlicher Genehmigung des Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt
Und genau dieses Interesse führte eine Studentengruppe der Universität Kiel, sowie weitere Freiwillige von Oberjoch hinauf zu den artenreichen Bergweiden der Alpe Wiedhag. Während des Aufstiegs erfuhren die Exkursionsteilnehmer, warum es so wichtig ist, die Alpwirtschaft bei der Freihaltung von Weideflächen zu unterstützen. „Die Alpwirtschaft ist für den Erhalt der Artenvielfalt von enormer Bedeutung“ weiß Kathrin Schratt (Geoökologin beim Landschaftspflegeverband Oberallgäu–Kempten e. V.). „Für den Großteil heimischer Tier- und Pflanzenarten sind extensiv bewirtschaftete Wiesen und Weiden unentbehrlich. Derartige Offenflächen sind in Europa historisch entstanden. Einst durch große Pflanzenfresser oder Lawinen geschaffen, wurden Lichtungen und Wiesen später durch den Menschen gefördert.“ Die von der Alpwirtschaft genutzten Weiden gehören mit zu den artenreichsten Flächen in unserer Landschaft. Doch auch die Alpwirtschaft hat es heut zu tage nicht leicht und auf vielen Alpen kämpfen Älpler gegen Verbuschung und somit gegen den Verlust offener Flächen, auf die so viele Arten angewiesen sind. Hier betritt nun der Landschaftspflegeverband das Spielfeld und unterstützt Älpler bei der Entbuschung und der nachhaltigen Freihaltung der Flächen – und das am Samstag mit der Hilfe fleißig anpackender Freiwilliger.
Dass eine dauerhafte Offenhaltung der Flächen ein passendes Weideregime und dauerhafte Nacharbeit erfordert, erfuhren die Exkursionsteilnehmer am eigenen Leib und schnitten einige Stunden lang fleißig wieder aufkommende Fichten und Latschen um. Ein durchaus gelungener Tag und ein Paradebeispiel für die Zusammenarbeit von Naturschutz und Alpwirtschaft zum Erhalt der Artenvielfalt und der Sicherung hochwertiger Alpflächen als Futtergrundlage für das Vieh. "Landschaftspflege zum Mitmachen" vom 01. September 2023, mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung.
Mit Gummistiefeln, Eimern und Kescher bewaffnet, machten sich die Kinder auf und fischten viele unterschiedliche Tiere aus der Durach. Mit Begeisterung wurden kleine Fische, Strudelwürmer, Eintags-, oder Steinfliegenlarven bewundert. Im Anschluss erklärten Sarina und Kathrin vom LPV die gefangenen Tierarten und deren Rolle im Ökosystem. Nach ausführlicher Begutachtung wurden die Tiere zum Schluss wieder behutsam ins Wasser zurückgesetzt. Mit einem Abschlussgespräch, bei dem die Kinder ihre Erfahrungen teilen konnten und ihr Bewusstsein für die Natur stärken, endete die erlebnisreiche Exkursion.
"Durch Wald und Wiesen" vom 15. Juli 2023, mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung.
"Lebensraum für Kreuzotter, Apollofalter und Alpenrose" vom 10. Juli 2023, mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung.
"Alpine Juwele im Mahdtal" aus dem Blatt "Auf der Alp", Ausgabe Nr. 8, August 2023 "Ein ganz besonderes Projekt" vom 11. August 2023, mit freundlicher Genehmigung des Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatts
|
TermineArchiv
April 2024
|