Neben der handarbeitsintensiven Landschaftspflege sind seit 2 Jahren auch eine Ziegenherde fleißig damit beschäftigt, die aufkommenden Gehölze im Zaun zu halten. Die Hintergründe zum Projekt, weshalb die Offenhaltung der Weidefläche so wichtig für den Artenschutz ist, wurde in einem Beitrag des Bayerischen Rundfunks zusammengefasst.
Ein herzliches Dankeschön an Katharina Reichart vom BR für die Berichterstattung. Den Beitrag "Gunzesrieder Tal: Mit Ziegen gegen das Artensterben" (01.10.2023) finden Sie unter: https://www.br.de/nachrichten/bayern/gunzesrieder-tal-mit-ziegen-gegen-das-artensterben,TrQ5ZyY
Auf dem Dienersberg hatte sich nach der letzten Eiszeit in einem Toteisloch ein großes Hochmoor gebildet. Der Bau des Moorbades vor über 100 Jahren, stellenweise Torfabbau, sowie der Bau von Wegen griffen in die natürliche Entwicklung des Moores ein. Der Landschaftspflegeverband begann im Jahr 2010 zusammen mit ortsansässigen Landwirten unter Stefan Pscherers Planung mit den Renaturierungsarbeiten. Zugewachsene Moorbereiche wurden entbuscht, Gräben mit holzarmierten Torfdämmen angestaut und die Flächen seither differenziert gemäht. „Oft entwässerte man Flächen zur einfacheren Bewirtschaftung. Wir haben das Gegenteil gemacht, das war schon ein Umstellungsprozess in den Köpfen," berichtet Bauernverbandsobmann, Gemeinderat und Landschaftspfleger Max Hornik. Die Pflege zeigt Wirkung. Der Wasserpegel ist hoch, Torfmoose wachsen - das Moor lebt damit wieder auf und bildet Torf, was eine wichtige CO₂-Senke darstellt. Zahlreiche Artvorkommen werden durch die Pflege erhalten, so zum Beispiel auch der gefährdete Hochmoor-Perlmuttfalter, der für seine Raupen die Moosbeere benötigt, wie Biologin Leonie Schaefer erläuterte. Zudem erhält der unermüdliche Einsatz der Landschaftspfleger das einzigartige Landschaftsbild dieser Moorkulisse, die so ortsnah ein beliebtes Erholungsziel ist. Auf die naturkundlichen Besonderheiten weist auch der neu errichtete Naturlehrpfad entlang des Hermann-Schallhammer-Weges hin.
Armin Weitenauer, Vorsitzender des Fischereiverein Oberstdorfes erklärte, wie der Weiher entstanden ist und bewirtschaftet wird und zog aus Reusen einige Edelkrebse zum Vorschein. Der gefährdete Krebs war in vielen Gewässern Bayerns ausgestorben. Im Moorweiher geht es dem zum Arterhalt hier angesiedelten Krustentier hervorragend. Abschließend empfing das Moorbad die Exkursionsteilnehmer zur Einkehr. Bei dem ungewöhnlich warmen Herbst läuft tatsächlich noch der Badebetrieb. Umso mehr Grund zu Zeiten des Klimawandels unsere Moore zu schützen. Der Erhalt des Moores am Dienersberg ist nur möglich dank der vielen helfenden Hände aus dem Kreis der Oberstdorfer Bauernschaft, der Landschaftspflege-Fördermittel des Freistaats Bayern sowie der Kofinanzierung durch die Marktgemeinde Oberstdorf. Die nördliche Teilfläche wird in der Zwischenzeit über das Vertragsnaturschutzprogramm bewirtschaftet. Für die langfristige Offenhaltung solcher Flächen ist die Landwirtschaft essenziell. Anton Weiler, Landschaftspfleger, Gemeinderat und Vorstand des Landschaftspflegeverbandes, betont: „Die Artenvielfalt auf den Wiesen - das ist Heimat. Das wollen wir erhalten." "Moorweiher wird in alten Zustand versetzt" vom 17. Oktober 2023, mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung. "Wertvolle Landschaft - Exkursion rund um den Oberstdorfer Moorweiher" vom 04. November 2023, mit freundlicher Genehmigung des Kreisboten. "Pflege zeigt Wirkung" vom 17. November 2023, mit freundlicher Genehmigung des Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt
Und genau dieses Interesse führte eine Studentengruppe der Universität Kiel, sowie weitere Freiwillige von Oberjoch hinauf zu den artenreichen Bergweiden der Alpe Wiedhag. Während des Aufstiegs erfuhren die Exkursionsteilnehmer, warum es so wichtig ist, die Alpwirtschaft bei der Freihaltung von Weideflächen zu unterstützen. „Die Alpwirtschaft ist für den Erhalt der Artenvielfalt von enormer Bedeutung“ weiß Kathrin Schratt (Geoökologin beim Landschaftspflegeverband Oberallgäu–Kempten e. V.). „Für den Großteil heimischer Tier- und Pflanzenarten sind extensiv bewirtschaftete Wiesen und Weiden unentbehrlich. Derartige Offenflächen sind in Europa historisch entstanden. Einst durch große Pflanzenfresser oder Lawinen geschaffen, wurden Lichtungen und Wiesen später durch den Menschen gefördert.“ Die von der Alpwirtschaft genutzten Weiden gehören mit zu den artenreichsten Flächen in unserer Landschaft. Doch auch die Alpwirtschaft hat es heut zu tage nicht leicht und auf vielen Alpen kämpfen Älpler gegen Verbuschung und somit gegen den Verlust offener Flächen, auf die so viele Arten angewiesen sind. Hier betritt nun der Landschaftspflegeverband das Spielfeld und unterstützt Älpler bei der Entbuschung und der nachhaltigen Freihaltung der Flächen – und das am Samstag mit der Hilfe fleißig anpackender Freiwilliger.
Dass eine dauerhafte Offenhaltung der Flächen ein passendes Weideregime und dauerhafte Nacharbeit erfordert, erfuhren die Exkursionsteilnehmer am eigenen Leib und schnitten einige Stunden lang fleißig wieder aufkommende Fichten und Latschen um. Ein durchaus gelungener Tag und ein Paradebeispiel für die Zusammenarbeit von Naturschutz und Alpwirtschaft zum Erhalt der Artenvielfalt und der Sicherung hochwertiger Alpflächen als Futtergrundlage für das Vieh. "Landschaftspflege zum Mitmachen" vom 01. September 2023, mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung.
Mit Gummistiefeln, Eimern und Kescher bewaffnet, machten sich die Kinder auf und fischten viele unterschiedliche Tiere aus der Durach. Mit Begeisterung wurden kleine Fische, Strudelwürmer, Eintags-, oder Steinfliegenlarven bewundert. Im Anschluss erklärten Sarina und Kathrin vom LPV die gefangenen Tierarten und deren Rolle im Ökosystem. Nach ausführlicher Begutachtung wurden die Tiere zum Schluss wieder behutsam ins Wasser zurückgesetzt. Mit einem Abschlussgespräch, bei dem die Kinder ihre Erfahrungen teilen konnten und ihr Bewusstsein für die Natur stärken, endete die erlebnisreiche Exkursion.
"Durch Wald und Wiesen" vom 15. Juli 2023, mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung.
"Lebensraum für Kreuzotter, Apollofalter und Alpenrose" vom 10. Juli 2023, mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung.
"Alpine Juwele im Mahdtal" aus dem Blatt "Auf der Alp", Ausgabe Nr. 8, August 2023 "Ein ganz besonderes Projekt" vom 11. August 2023, mit freundlicher Genehmigung des Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatts
Hecken gehören zu den ökologisch wertvollsten Biotopen der Kulturlandschaft und stellen Brennpunkte der Artenvielfalt dar – als Futterquelle und Lebensraum für Wildtiere, Insekten, Vögel und vieles mehr. Daher ist ihre naturschutzfachlich richtige Pflege besonders wichtig und wird sogar gefördert. Im Zeitraum vom 20.03. – 30.06.2023 können Landwirte beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten ein Förderantrag zur Erneuerung von Hecken und Feldgehölzen im Rahmen des Bayerischen Kulturlandschaftsprogrammes (KULAP, I88) stellen. Wichtig ist, dass sich der Antragsteller ein Erneuerungskonzept von einem zertifizierten Konzeptersteller erstellen lässt, sowie dass der gesetzlich geregelte Schnittzeitraum vom 01.10. - 28.02. eingehalten wird (laut §39 Bundesnaturschutzgesetzt). Im Oberallgäu übernehmen wir, der Landschaftspflegeverband Oberallgäu – Kempten e. V., die Konzepterstellung seit diesem Jahr. Werden alle Fördervoraussetzungen erfüllt, kann der Antragsteller mit der Pflege beginnen und bekommt 3,80€/m² erneuerter Hecke oder Feldgehölz. Aber bevor eine Hecke gepflegt werden kann, muss sie erst einmal gepflanzt werden – am besten mit autochthonen, einheimischen Gehölzen. Auch dies kann über ein KULAP-Programm gefördert werden. Die gute Zusammenarbeit mit den Landwirten, der Unteren Naturschutzbehörde vom Landratsamt Oberallgäu und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten ist besonders wertvoll. Sich auszutauschen, Wissen weiterzugeben und zusammen zu arbeiten ist der Schlüssel zum Erfolg!
Zusammen mit verschiedenen Kooperationspartnern haben wir ein abwechslungsreiches Exkursionsprogramm 2023 im Gebiet von Durach bis Oberstdorf zusammengestellt. Auf unseren Exkursionen streifen wir durch vielfältige Lebensräume, die wir mit unseren Partnern aus Politik, Landwirtschaft und Alpwirtschaft durch gezielte Landschaftspflegemaßnahmen aufwerten durften. Nutzen Sie unsere spannenden Exkursionen und lernen Sie in den kommenden Monaten die vielfältigen Seiten des Allgäus kennen. Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Landschaftspflegeverbandes Oberallgäu–Kempten e. V. am 11.04.2023 ließen der Verband und seine Mitglieder ein erfolgreiches Jahr 2022 Revue passieren und blickten voller Elan ins neue Landschaftspflegejahr 2023. Ein besonderer Dank geht dabei an den Gasthof Hirsch in Sulzberg für das kurzfristige Ermöglichen der Versammlung nach dem Brand im Mohrenwirt. Im letzten Jahr konzentrierte sich die Geschäftsstelle vollkommen auf die Umsetzung von Projekten, was sich in insgesamt 131 ha entbuschten Alpflächen, gemähten Streuwiesen, gepflegten Magerrasen, renaturierten Quellfluren und Moorflächen u.v.m. zeigte. Die Projekte mit einem Gesamtvolumen von 602.935 €, die zum Erhalt der Kulturlandschaft und der Förderung der Artenvielfalt beitragen, wurden dabei mit Hilfe von Fördermitteln des Freistaates Bayern finanziert. Zudem widmete der Landschaftspflegeverband sich 2022 der Neupflanzung von Streuobstbäumen. Ein Thema, das aktuell in aller Munde ist und sowohl Landwirte, Gemeinden, Verbände und Privatpersonen beschäftigt. Daher fand der Beitrag von Kreisfachberater Bernd Brunner zum Thema „Zukunft des Streuobsts im Allgäu“ besonders großen Anklang. Doch auch die Öffentlichkeitsarbeit kam im letzten Jahr nicht zu kurz. So brachte der Landschaftspflegeverband im Rahmen von Exkursionen den Teilnehmern die Belange von Naturschutz und Alp-/ Landwirtschaft näher, sammelte in Zusammenarbeit mit Patron e. V. am Schwabelsberger Weiher Müll, bildete die Bauhöfe zu artenreichen Grünflächen und Gehölzpflege weiter oder vertrat die Belange der bayrischen Landschaftspflegeverbände beim Landtag in München. Besonders freut sich der Verband über die Aufnahme neuer Mitglieder, wie zum Beispiel dem Fischereiverein Oberstdorf e. V..
"Oberallgäuer Moore werden renaturiert", vom 20.04.2023 mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung,
"Renaturierung zahlreicher Moore geht weiter", vom 26.04.2023 mit freundlicher Genehmigung des Allgäuer Anzeigeblatts, "Ein weiteres Großprojekt", vom 05.05.2023 mit freundlicher Genehmigung des Allgäuer Bauernblatts, "Landschaftspflege macht Vielfalt", vom 10.05.2023 mit freundlicher Genehmigung des Kreisboten.
Zusammen mit den anderen bayerischen Landschaftspflegeverbänden stellte der Landschaftspflegeverband am 30. März seine Arbeit im bayerischen Landtag vor. Die Fördermittelsituation ist in den letzten Jahren sehr gut, dies muss aber auch langfristig so bleiben, damit die zahlreichen, erfolgreichen Projekte weitergeführt werden können. Wir freuen uns über das große Interesse unserer Abgeordneden.
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